Mail Art Gespräche

11.11.2008 14:01


Das folgende Gespräch über Mail Art im Allgemeinen und Mail Art im
Osteuropa der 70er und 80er Jahre im Besonderen wurde vor etwa einem Jahr
bei der Vorstellung von meinem Buch "net.art 2.0" geführt und ist irgendwie
auf meiner Festplatte liegengeblieben. Interessant ist es aber immer noch,
darum folgt es nun hier.

Gruesse,
Tilman Baumgärtel

gefunden unter https://www.nettime.org/Lists-Archives/rohrpost-0211/msg00011.html

Mail Art

Ein Gespräch mit Friedrich Winnes, Lutz Wohlrab, Thomas Schulz, Graf
Haufen, Waling Boers, 

"Ich sende Ihnen einen Gedanken zu, bitte denken Sie ihn weiter." Das steht
auf einer Postkarte, die der 1993 verstorbene Ostberliner Künstler Robert
Rehfeld in den 80er Jahren als Teil einer Mail Art Aktion an seine Freunde
schickte. Die Mail Art ist bis heute ein weitgehend übersehenes Thema der
Nachkriegskunst geblieben. Seit Ende der 50er Jahre verschickten - angeregt
von dem New Yorker Künstler Ray Johnson und seiner 'New York School of
Correspondance' - ein rasch wachsender Kreis von Künstlern kleine Arbeiten
mit der Briefpost. Viele ihnen (wie George Brecht, Emmett Williams, Ken
Friedman oder Ben Vautier) gehörten zum Fluxus-Umfeld. 

Das Netzwerk, das so entstand, entwickelte sich bis in die Achtziger Jahre
hinein weiter, bezog schnell auch Teilnehmer aus anderen Szenen und Ländern
jenseits der USA und Westeuropas ein. Gerade für die osteuropäischen
Staaten jenseits des "Eisernen Vorhangs" war die Mail Art eine wichtige
Methode, ihre kulturelle Isolation zu überwinden. Indem sich die Mail Art
in den Kreislauf des internationalen Postsystems einklinkte, umgingen sie
aber auch die Vermittlungsinstitutionen des Kunstbetriebs. Durch diese
Praktik ist die Mail Art nicht nur ein Vorläufer der zahlreichen Versuche,
Kunst jenseits der traditionellen Institutionen zu verbreiten, sondern auch
der Internetkunst der Gegenwart. 

Im folgenden Gespräch berichten einige Mail-Art-Praktiker über ihre Arbeit
im "Eternal Network": Friedrich Winnes, Lutz Wohlrab, Thomas Schulz, Graf
Haufen und Waling Boers. Das Gespräch fand statt anlässlich der
Veröffentlichung meines Buchs "net.art 2.0. Neue Materialien zur
Netzkunst/New Materials towards Net Art" (Verlag für moderne Kunst,
Nürnberg) in der Buchhandlung pro qm in Berlin statt. 

Lesen sie weiter auf Mail Art https://www.nettime.org/Lists-Archives/rohrpost-0211/msg00011.html


Zurück